Festschrift

Festschriftprojekt "60 Jahre Richthofen - Garnisonsstadt Wittmund"

Im Folgenden ein Auszug aus der Festschrift, die nach Fertigstellung gegen eine Schutzgebühr von 1,- € im Museum erworben werden kann. Die Festschrift wirde anlässlich des 60 jährigen Bestehen des Richthofen-Geschwaders in Wittmund (1. Mai 1963 - 1. Mai 2023) von Lehramtsassessor Michael Weiß verfasst. Er stütz sich dabei auf verschiedene Quellen, unter anderen das Stadtarchiv und militärische Berichte, um die Beziehung zwischen Luftwaffe, Politik und Wirtschaft in Wittmund und im Harlingerland zu beschreiben und zu erläutern.


Die Festschrift befindet sich zur Zeit in der Erstellung. Sobald sie erworben werden kann, erfahren Sie es hier.

Die Geschichte der Stadt Wittmund als Richthofen - Garnisonsstadt beginnt mit einem Aprilscherz.

 

Am 1. April 1961 berichtet der Anzeiger für Harlingerland:

 

"Ein Markstein in Wittmunds Geschichte
Wie wir schon berichteten, wird der Kommandeur der 4. Luftverteidigungsdivision Brigadegenearal von Heinemann von Aurich nach Wittmund übersiedeln und eine der 54 Wohnungen beziehen, die ursprünglich für die Stationierungs-streitkräfte gebaut wurden.
Heute ist der große Tag, an dem die Kreisstadt Generals-Residenz wird. Das Ereignis darf nicht sang- und klanglos vorüber gehen, es wird gebührend gefeiert, das sind wir unserem offiziellen „Bürger in Uniform“ schuldig. Da dieser Trag des Einzugs vorher nicht genau festgelegt werden konnte, musste für den heutigen Empfang ein Programm improvisiert weden.
Glücklicherweise konnte in letzter Minute das Marinemusikkorps „Nordsee“ aus Wilhelmshaven gewonnen werden. Es wird dem General nach dem offiziellen Empfang im Rathaus, der auf 16:00 Uhr festgelegt ist,, an dem die neuen Ratsherren im dunklen Anzug (entnazifizierte Orden und Ehrenzeichen sind in Anbetracht des militärischen
Ereignisses erwünscht) geschlossen teilnehmen mi klingendem Spiel zu der neuen Wohnung geleiten.
Schützen, Feuerwehrmänner, Turner, Stahlhelmer sowie Katastrophenschutzmänner vom THW werden für ein würdiges Geleit sorgen, so dass mit einem stattlichen Festzug zu rechnen ist. Der Einzugsmarsch wird vom Rathaus über die Burg-, Drosten- und Auricher Straße durch das Lager West führen. Von den Anliegern wird erwartet, dass ihre Häuser Fahnenschmuck tragen. Der Verkehr wird von 16:30 bis 17:00 Uhr umgeleitet, damit die Bevölkerung dem hohen
Bundeswehr-Vertreter ohne Verkehrsbelästigung Ovationen leisten kann.


Auch wir rufen Brigadegeneral v. Heinemann den wir bereits als einen pressefreundlichen Mann schätzen lernten, ein herzliches „Willkommen“ zu. Möge ihm Wittmunder Pflaster leicht sein."

Das war ein Witz. Aber die Verlegung des damaligen Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" von Ahlhorn nach Wittmund, das war Wirklichkeit und Realität.


Hauptmann Peters schreibt dazuim Harlingerheimatkalender aus dem Jahre 1973 auf Seite 38:

"Ohne große Feierlichkeiten zog das Geschwader im Frühjahr 1963 in die neuerbaute Kaserne am Stadtrand und in die moderne Flugbasis Wittmundhafen ein."


Und weiter heißt es in dem Bericht von Hauptmann Peters:

"Der Bevölkerung blieben die Ereignisse nicht verborgen. Die Turbinentriebwerke der Flugzeuge F 86 "SABRE VI" ... gehörtenbald zum natürlichen Dasein der Wittmunder...Mit der Einführung des Waffensystems F 104 "Starfighter" kam das Lärmproblem. Der für einen fliegenden Verband unerlässliche Flugbetrieb hatte viele Klagen zur Folge."


Mit der Verlegung des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" kamen mehr Soldaten nach Wittmund, als die Stadt damals Einwohner hatte.

Dazu hier zwei Bilder aus dem Stadtarchiv Wittmund. Sie zeigen den Bau von Soldatenwohnungen in der Richthofenstraße und die Richthofenstraße in den 1972 Jahren.

Nachdem die Soldaten des Jagdgeschwaders 71 "R" 1963 alle in Wittmund angekommen waren, stieg hier die Zahl der Gaststätten von ursprünglich 5 auf 16. Über die Beziehung zwischen den Soldaten und den Bürgerinnen und Bürgern schreibt Hauptmann Peters:

"Auch bevölkerungs- und wirtschaftspolitisch blieb die Anwesen-heit der Männer des Geschwaders nicht ohne Auswirkung. Manche hübsche Ostfriesin landete mit einem "Richthofener" im Hafen der Ehe."




Wir hoffen, wir konnten Ihr Interresse für die Festschrift wecken und würden uns freuen, wenn Sie uns im Museum besuchen und Ihr Exemplar vor Ort erwerben würden.